Lichfield Cathedral

Die 1.300 Jahre alte Kathedrale in der Grafschaft Staffordshire begrüßt seine Besucher mit mittelalterlichen Wandmalereien, den berühmten Glasmalereien von Herkenrode und den Lichfield Evangelien aus 700 n.Chr. Ein weiteres Highlight ist der Lichfield Angel, eine 60cm hohe Skulpturentafel des Erzengel Gabriels aus dem 8. Jahrhundert. Diese wurde erst im Jahr 2003 unter dem Kirchenschiff der Kathedrale entdeckt und war ursprünglich Teil einer steinernen Truhe, die vermutlich die Reliquien des Heiligen Chad enthielt. St Chad oder auch Ceadda stammte wahrscheinlich auch Northumbria, wurde in Lindisfarne zum Geistlichen ausgebildet und war von 664-669 zweiter Bischof von York.

Während des englischen Bürgerkrieges erlitt die Kathedrale schweren Schäden und alle Glasmalereien wurden unwiederbringlich zerstört. Dennoch befinden sich hier in der Marienkapelle einige der schönsten flämischen Glasmalereien. Sie stammen aus den 1530er Jahren und wurden 1801 von der belgischen Abtei Herkenrode erworben, als diese im Rahmen der Napoleonischen Kriege aufgelöst wurde.

Die Lichfield Gospels, welche auch als das Buch des Chad bekannt sind, beinhaltet die Evangelien von Matthäus und Markus sowie frühe Teile des Lukas Evangeliums. Die Schriften sind, außer einigen wenigen Texten in alt-walisischer Sprache, hauptsächlich in lateinischer Sprache verfasst und werden von Ostern bis Weihnachten im Kapitelsaal ausgestellt. Stilistisch sind die Lichfield Gospels eng verwandt mit dem Lindisfarne Evangelium.

Das heutige Kirchengebäude erhielt sein Aussehen in der Viktorianischen Ära, nachdem im 18. Jahrhundert der komplette Verfall des Gebäudes drohte. Unter anderem wurde die verzierte Westfassade mit ihren kunstvoll geschnitzten Figuren umfassend renoviert und der von Francis Skidmore und John Birnie Philip aus Metall gefertigte Lettner ist ein Triumph hochviktorianischer Kunst. Ähnliches gilt für die feinen Mintonkacheln im Chor, welche sich in ihrem Design an den original mittelalterlichen Kacheln orientieren und die in der Bibliothek zu bewundern sind.